4. Tour

6. bis 16. Februar 1994

Diese 4. Tour war aus verschiedenen Gründen nicht sehr erfolgreich: Erstens hatte ich nur zehn Tage Zeit, wollte aber trotzdem unbedingt die Leoparden sehen, weil die Kleinen ja inzwischen 3 Monate alt waren

Zweitens hatte ich mir eine schwere Erkältung eingefangen, die am zweiten Tag in der Mara so richtig ausbrach, und mich weitgehend die ganze Zeit lahmlegte. Es reichte so eben dazu, die allerwichtigsten Bilder der kleinen Leoparden zu machen, um keine zu große Lücke im Ablauf des ersten Lebensjahres entstehen zu lassen.

Drittens hatten die Leoparden jetzt Aufenthaltsplätze gewählt, die alles andere als fotogen waren: Flaches, felsiges Gebiet mit kleinen Büschen durchsetzt, in denen die jungen Leoparden lange und ausdauernd spielten - fotografisch hoffnungslos.

Viertens war das Wetter ausgesprochen ungünstig: Immer regenverhangen und dunkel, so daß ich selbst am Tage die meisten Bilder mit dem K-200 machte. Alles in allem war die Tour nicht sehr berauschend.

4.0/600 mm mit 6 kg Gewicht oder 4,5/500 mm mit 3 kg Gewicht - was ist besser für Afrika? Auf meinen letzten 6 Reisen hatte ich immer das schwere 600er mitgenommen.

Diesmal war das 'leichte' 500er von Sigma in meinem Reisegepäck gewesen, um einmal die Unterschiede in der Praxis festzustellen und um zu überprüfen, ob man wirklich 600 mm braucht, oder ob 500 mm ausreichen, und ob sich das halbierte Gewicht des 500er bemerkbar macht.

Zur Brennweite: Wenn die Gepardin jagte, dann habe ich das 600er vermißt. Bei diesem Motiv kann man gut ein 600er gebrauchen, besser noch mit 1,4 x AF-Konverter als 5,6/840 mm Autofocusobjektiv.

Bei den Leoparden bin ich hervorragend mit 500 mm zurechtgekommen, und oft war ich froh über diese Brennweite, weil sie hier meistens genau richtig war .

Vom Gewicht her ist das 500er ein reines Vergnügen. Wer sonst immer ein 6 kg Objektiv handhabt, der glaubt sich mit einem 3 kg Objektiv im Fotografenhimmel. Es ist ein viel angenehmeres Arbeiten damit, und man reagiert mit diesem Objektiv auch viel schneller .

3-4 kg scheint so die Grenze zu sein, wo es noch Spaß macht mit einem Objektiv zu arbeiten, und wo auch Kugelkopf und Stativ noch erträgliche Dimensionen und Gewichte haben.

6 kg Objektivmonster haben mit Freude an der Fotografie nichts mehr zu tun, damit artet Naturfotografie in reine Knochenarbeit aus. Im März werde ich wieder das 500er mitnehmen...

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