2.5.2006

 

Fritz Pölking

Blickwinkel - die Deutschen sterben aus…

Selbst Harald Schmidt als Berufszyniker war höchst besorgt um den Fortbestand der Deutschen, und hat Karten für die Fußballweltmeisterschaft spendiert an deutsche Frauen, die bereit sind, deutsche Kinder in die Welt zu setzen.

Eine deutsche Frau sagte im Fernsehen, dass sie Ihren Mann nur  herumgekriegt hätte ein Kind mit ihr zu zeugen mit dem Versprechen, dass er als Belohnung Karten zur Fußballweltmeisterschaft von Harald Schmidt bekäme.

Nun sind Fußballweltmeisterschaften ja relativ selten und auch räumlich beschränkt, und damit das Volk der Dichter und Denker vor dem Aussterben zu bewahren, dürfte höchst schwierig sein.

Das hat mich nun doch nachdenklich gemacht und zu der Frage veranlasst, was denn nun in unserem Lande passierte, wenn die 80 Millionen Deutschen wirklich mal aussterben werden.

Nun, zuerst einmal leben in Deutschland 800 Milliarden Lebewesen. Wenn 80 Millionen davon aussterben, bleiben immer noch 799 Milliarden und 920 Millionen übrig. Also kann das sooo schlimm wiederum auch nicht sein…

Ich wollte es aber etwas genauer wissen und habe mal bei einem Besuch in Berlin, bei Florian Möllers, ‚seine’ Wildschweine gefragt, die da als Wildtiere am hellen Tag mitten durch Berlin laufen, und wo Wildschweinmütter mit ihren Kindern im Schatten von Autos ihren Mittagsschlaf halten.

So eine Wildschweinmutter fragte ich, ob das denn schlimm wäre, wenn etwa die Berliner aussterben würden. Sie meinte, überhaupt nicht, denn dann könnte sie mit ihren 14 Kindern endlich unbesorgt über die Straßen wechseln ohne Angst haben zu müssen, das eins oder zwei ihrer sechs Wochen alten Kindern von diesen Autos getötet würden.

Auch gäbe es dann keinen Ärger mehr mit Hausbesitzern, wenn sie nachts die Hausgärten nach Nahrung umgraben würde.

Sie hätte also überhaupt keine Probleme damit, wenn es keine Berliner mehr gäbe. Sie hielt das sogar für sehr vorteilhaft und wünschenswert…
 

Bei mir in Greven habe ich schon vor vierzig Jahren sechs Mauersegler-Nistkästen am Haus angebracht, die seither regelmäßig angenommen werden. Daher habe ich zu den Mauerseglern ein sehr gutes Verhältnis.

Als sie jetzt heute am 2. Mai am Nachmittag aus Afrika kommend - pünktlich wie jedes Jahr - in Greven eintrafen, und die ersten von ihnen die 6 Nistkästen bei mir anflogen, fragte ich einen, was er denn davon halten würde, wenn die Menschen aussterben würden.

Worauf er mich fragte, was denn Menschen sind?

Ich sagte ihm, in seiner Winterheimat wären das die Wesen, die aufrecht gehen. Lange schmale wären Krokodile, große graue wären Elefanten und dünne spitze wären Menschen.

In seiner Sommerheimat würden sie verpackt in Wolle herumlaufen oder in Blechdosen fahren.

Der Mauersegler meinte, dass ihm die überhaupt noch nicht aufgefallen wären, weil sie in seiner Welt keine Rolle spielten. Seine Art würde schon seit etwa 40 Millionen Jahren herumfliegen und Insekten fangen. 

Ihm wäre – jetzt, wo ich es sagte – wohl aufgefallen, das seit kurzem - so seit etwa 3000 Jahren - überall in der Welt  kleine, würfelförmige Felszonen entstehen würden, die es früher nicht gegeben hätte.

Sie wären nicht so groß und schön wie die alten, bekannten Gebirge, in denen sie schon seit 30 Millionen Jahren brüteten, und manchmal auch nur 5-30 Meter hoch mit einem Dach, aber ganz nette, zusätzliche Brutplätze.

Für ihn wäre nur wichtig, dass es genug Insekten in der Luft gibt und wenig Baumfalken…

Was da unten am Erdboden für verschiedene Arten herumlaufen und welche und wie viele - und ob da sogenannte Menschen dabei sind oder nicht, dass wäre so wichtig, wie wenn in Peking ein Fahrrad umfällt…  

Alles wird gut...

 

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